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rote Haare oder graue Haare?
Seit Jahren färbe ich mir die Haare. Sonst wäre ich grau. Naja, nicht ich, sondern meine Haare. Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, mit grauen Haaren rumzulaufen. Von wegen alte Frau und so. Und letzte Woche – ganz plötzlich – war es mir egal.
Also ganz schnell einen Friseurtermin vereinbaren, bevor der Anfall vorbei war. 
Denn der Übergang von „dunkler Kirsche mit viel Lila“ zu „grau“ muß ja gut vorbereitet werden. So einfach mit rauswachsen geht nicht. Denn mit einem breiten grauen Ansatz will und kann ich nicht ins Büro gehen.
Heute war der Termin. Und er dauerte sage und schreibe fast vier Stunden. 
Folgendes wurde gemacht: zuerst mal geschnitten (war sowieso notwendig). Dann wurden gaaanz viele kleine Strähnchen durch eine Plastikhaube gezogen. Aus diesen Haaren wurde dann die Farbe rausgezogen – mittels Wasserstoffsuperoxyd. Das dauerte fast eineinhalb Stunden. Es gibt nämlich fast nichts Schlimmeres, als rotgefärbte Haare zu entfärben. Am Schluß waren diese Strähnchen gelblich. Dann wurden diese Haare mit grün und blau (Komplementärfarben zu gelb) eingefärbt. Als Ergebnis sind diese Strähnchen jetzt grau mit einem lila Farbton. Sie passen also haargenau zu den restlichen Haaren. Es gefällt mir sehr gut. 
Diese Prozedur muß wahrscheinlich noch ein- oder zweimal wiederholt werden. Dann ist die Sache durchgezogen.
Welche Sache? Naja, die Verwandlung in eine alte Frau *gg*. 
Nee, ich stehe jetzt dazu und außerdem „Wer schöner sein will als ich, der muß sich schminken.“
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